Im Projekt LiveSeeding arbeiten 37 Organisationen aus 16 europäischen Ländern zusammen, um die Verfügbarkeit von biologisch vermehrtem Saatgut und biologisch gezüchteten Sorten zu verbessern. Das Projekt läuft über vier Jahre und wird finanziert von der Europäischen Union, dem Schweizer Sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SERI) und UK Research and Innovation (UKRI).
Das Ziel des Projektes ist es, unsere Lebensmittelproduktion nachhaltiger zu gestalten, indem mehr Biosaatgut und Sorten aus Bio-Züchtung angebaut werden. Die Europäische Bio-Richtlinie sieht vor, dass ab 2036 im Biolandbau nur noch ausschließlich Biosaatgut verwendet werden darf, es also auf Bioflächen vermehrt wurde. Da es bisher Biosaatgut nicht in ausreichender Menge gibt, gelten Ausnahmeregeln, sodass derzeit auch häufig Saatgut verwendet wird, das auf konventionell bewirtschafteten Flächen hergestellt wurde, allerdings muss es ungebeizt sein.
Vor diesem Hintergrund fördert LiveSeeding mit verschiedensten Maßnahmen die Produktion von Biosaatgut für 30 Gemüsekulturen. Anbauer:innen werden angeregt, Saatgut miteinander zu tauschen und neue Kulturen anzubauen, eine europaweite Datenbank für Saatgut schafft Transparenz und Saatgutverfügbarkeit über die Landesgrenzen hinweg und die Sortenprüfung von neuen Sorten für den Biolandbau wird vorangetrieben. Gleichzeitig werden Maßnahmen gefördert, die die Nachfrage nach Biosaatgut und Sorten aus Bio-Züchtung über die gesamte Wertschöpfungskette steigern. Dazu werden Menschen und Betriebe aus Züchtung, Saatgutherstellung, Anbau, Wissenschaft, Handel und Verarbeitung sowie politischen Entscheidungsträger:innen miteinander vernetzt. In Deutschland sind an dem Projekt neben bioverita Kultursaat e.V., Saat:gut e.V., Sativa, Naturata, Voelkel und Odin sowie die Anbauverbände Bioland und Demeter involviert.
Ausführliche Infos zum Projekt unter https://liveseeding.eu/
Ein kurzer Film fasst die Aktivitäten des Projektes zusammen: